Die Autorschaft der Sonate in c-Moll ist umstritten. Sie ist in zwei zeitgenössischen Abschriften überliefert: Eine anonyme Partiturabschrift ist Teil einer Sammelhandschrift mit Triosonaten von Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann Bach in der Library of Congress, Washington (Signatur: M412 .A2 B15). Daneben existiert in der Staatsbibliothek zu Berlin eine Stimmenabschrift, die unter dem Namen Johann Gottlieb Graun rangiert (Signatur: Mus.ms. 8295/2). In Unkenntnis der Washingtoner Quelle wurde die Sonate im Graun-Werkverzeichnis unter Av:XV:20 erfasst. Zwei frühere Editionen (Oxford University Press 1947 und Sikorski 1962) berücksichtigten jeweils eine der beiden Quellen und ihre jeweilige Zuweisung. Unter Verwendung beider Quellen legte Richard Gwilt 2008 eine kritische Edition vor, in der er die Zuweisung an W. F. Bach anhand der Überlieferungslage der Washingtoner Quelle und stilistischer Merkmale begründete. Diese Zuweisung wurde von David Schulenberg kritisiert. Er hält J. G. Graun für den Urheber der Sonate (siehe David Schulenberg, «An Enigmatic Legacy: Two Instrumental Works Attributed to Wilhelm Friedemann Bach», in: Bach. Journal of the Riemenschneider Bach Institute, Bd. 41/2, Berea [Ohio] 2010, S. 24–60, insb. S. 54 f.).
Schulenberg legte 2016 seinerseits eine eigene Edition vor: http://4hlxx40786q1osp7b1b814j8co.wpengine